| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 342, Jahrgang 1927, S. 23 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Wasserkraft-Jahrbuch 1925/1926. Herausgeber:
                              									Oberbaudirektor K. Dantscher, ord. Professor, München. Ingenieur Carl Reindl, München. Richard Pflaum, Druckerei- und
                              									Verlags-A.-G., München 1926. Gebd. 16 RM.
                           Das hochinteressante Jahrbuch enthält auf fast 400 Seiten mit 168 Abbildungen und 7
                              									Tafeln eine solche Unmenge wertvollen Materials, daß ein näheres Eingehen auf den
                              									Inhalt der einzelnen Kapitel und Abschnitte weit über den Rahmen einer
                              									Buchbesprechung hinausgehen würde. Wie die Herausgeber im Vorwort erklären, mußte
                              									der Umfang des Jahrbuches in Anbetracht der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage
                              									wesentlich beschränkt werden, und vieles Wertvolle mußte sich eine Zurückstellung
                              									auf den folgenden Jahrgang gefallen lassen. So mußte auch bedauerlicherweise das
                              									Gebiet auf die europäischen Staaten beschränkt werden, von denen wiederum
                              									Deutschland am schlechtesten weggekommen ist. Dies geschah aus dem Grunde, weil
                              									unsere großen und größten Anlagen zur Gewinnung und Verteilung der
                              									Wasserkraftenergie erst aus der allerletzten Zeit stammen, sodaß eingehende
                              									Erfahrungen wohl erst im Laufe der nächsten Jahre abgeschlossen vorgeführt werden
                              									können.
                           Der Inhalt des Buches ist in vier Abschnitte eingeteilt: 1. Entwickelung der
                              									Wasserkraftnutzung; 2. die Verwertung der Wasserkräfte; 3. der Ausbau der
                              									Wasserkräfte und 4. Wasserkraftmaschinen. In den genannten Abschnitten werden
                              									folgende Gegenstände besonders besprochen: Im 1. Abschnitt die geschichtliche
                              									Entwicklung des Wasserbaues, sowie der Stand der Wasserkraftnutzung in den
                              									hauptsächlichsten Ländern Europas (Oesterreich, Schweiz, Frankreich, Schweden,
                              									Norwegen, Italien, Balkan und Griechenland, Rußland, Palästina). Im 2. Abschnitt:
                              									die Verwertung der Wasserkräfte für die chemische und metallurgische Industrie;
                              									Wasserkraft und Aluminium; der Belastungsausgleich in großen alpinen
                              									Wasserkraftnetzen; Untersuchungen über die hydraulische Speicherung von
                              									Dampfkraftenergie, und schließlich Elektrizität und Privatrecht. Im 3. Abschnitt:
                              									Die Schönheiten der Ingenieurbauten, der Wasserkraftanlagen im besonderen; die
                              									Gefällausbeute bei Wasserkraftanlagen; die Entwickelung des Talsperrenbaues; die
                              									Bemessung von Wasserschlössern; praktische Beispiele zur Berechnung eines
                              									Stauschwalles in einem Obergraben bei Vorhandensein einer Heberentlastung; die
                              									Wassermessung bei Wasserkraftanlagen unter besonderer Berücksichtigung der
                              									Ueberfallmessung, und endlich das Luftbild und seine Bedeutung für den Wasserbau. Im
                              									4. Abschnitt: Die Grundlagen zur Projektierung der Maschinenaggregate für
                              									Niedergefällanlagen; wie die Kaplanturbine entstand; einige schwedische und
                              									finnländische Kaplananlagen; die Beeinflussung des Wirkungsgrades durch das Saugrohr
                              									und zum Schluß Hauptströmung und Ringwirbel.
                           Der den Schluß des Jahrbuches bildende Anhang enthält folgendes: Einheitliche
                              									Bezeichnungen und Formelzeichen in der Hydraulik; Energiewirtschaftliche Tabellen;
                              									Arbeit und Leistung von Wasserkraftspeichern, abhängig vom Gefälle;
                              									Berichtigungen und schließlich dankenswerterweise ein Inhaltsverzeichnis des
                              									Jahrbuches 1924.
                           Wegen der Vielseitigkeit des behandelten Stoffes, der Gediegenheit des Inhaltes und
                              									der leichten und verständlichen, dabei durchaus sachlichen Darstellungsweise wird
                              									das Buch für alle Fachleute, aber auch für solche Fernstehende, die sich für den
                              									Wasserbau interessieren, einen bleibenden Wert behalten.
                           
                              Cr.
                              
                           Wärmewirtschaft inder Zuckerindustrie. Von Dipl.-Ing. Karl Schiebl (Band II der Sammlung „Wärmelehre und Wärmewirtschaft“) unter
                              									Mitwirkung von Prof. Dr.-Ing. A. Nagel und Prof. Dr.-Ing.
                              									H. Pfützner, Dresden. XVI und 174 S., 83 Abb., 44 Tab.,
                              									8°, 1926, Dresden, Th. Steinkopff. Broschiert 10 RM., in Leinen gebunden 11,50
                              									RM.
                           Das Buch beschäftigt sich mit der Wärmewirtschaft in der Zuckerindustrie, in welcher
                              									in den letzten beiden Jahren von den Rohzuckerfabriken allein etwa 2,25 Millionen
                              									Tonnen Kohle verbraucht wurden.
                           Einleitend wird zunächst ein kurzer Ueberblick über die ersten Anfänge und
                              									Weiterentwicklung der Zuckerindustrie gegeben. Dann wird der Arbeitsvorgang, die
                              									Mengenzusammensetzung und die Eigenschaften der Säfte besprochen und auf den
                              									Wärmeaufwand bei den einzelnen Arbeitsgängen, wie Saftanwärmungen, die Verdampfung,
                              									die Verkochung, eingegangen. In besonderen Abschnitten wird ferner der Wärmeaufwand
                              									für allgemeine Verluste und für die Krafterzeugung betrachtet und der Dampfverbrauch
                              									und die Abdampfwärme berechnet. Anschließend geht der Verfasser auf den
                              									Gesamtdampfverbrauch und dessen Beeinflussung ausführlich ein. Dann wird das
                              									Kesselhaus und der Kohlenverbrauch der Zuckerfabrik einer näheren Betrachtung
                              									unterzogen. Hierauf wird eine Wärmebilanz einer Zuckerfabrik ohne Schnitzeltrocknung
                              									gegeben. Ein Abschnitt ist dann der Speicherung der Dampfwärme, ein anderer
                              									Abschnitt der Arbeitsweise mit der Erzeugung von Ueberschußenergie gewidmet. Weiter
                              									geht der Verfasser auf die Wärmepumpe oder die Kompressionsverdampfung ein. In den
                              									Schlußbetrachtungen des Buches werden verschiedene Wege gezeigt, um die
                              									Wärmewirtschaft, in Zuckerfabriken zu verbessern.
                           Das aus den Erfahrungen seines Verfassers schöpfende Buch verdient Verbreitung.
                           Der Druck und die Ausstattung der zahlreichen Abbildungen ist seitens des Verlages
                              									mit großer Sorgfalt durchgeführt worden.
                           Otto Brandt.
                           Hilfsbuch für Elektropraktiker. Von H. Wietz und C. Erfurt.
                              									Neubearbeitet von H. Krieger, B. Königsmann und H. Sachs. II. Band Starkstrom.
                              									Verlag Hachmeister und Thal, Leipzig C 1. Geb. 3,80 RM.
                           In allgemein verständlicher Weise gibt das vorliegende Handbuch zunächst die
                              									Grundzüge der Elektrotechnik, wobei theoretische, besonders mathematische
                              									Vorkenntnisse nicht angenommen werden.
                           
                           Während es für andere Bücher wohl ein Vorzug ist, wenn sie „Viel bieten, nicht Vielerlei“, muß für ein neuzeitliches technisches Handbuch unbedingt ein Nachdruck auf das „Vielerlei“ gelegt werden. Es genügt heute nicht mehr, die allgemeine Wirkungsweise irgendeines Apparates zu kennen, sondern die Praxis
                              verlangt ein weitgehendes Einzelwissen. Der Ingenieur muß wissen: „Gerade der Typ X der Fa. Z ist für meine Zwecke der geeignetste!“
                           Diese Einzelkenntnisse vermittelt das vorliegende Handbuch in recht glücklicher Weise, indem es zahlreiche eingehende Beschreibungen
                              bestimmter, moderner Apparate gibt.
                           Daneben findet man im Anhang einen Auszug aus den außerordentlich wichtigen „Vorschriften für die Errichtung und den Betrieb elektrischer Starkstromanlagen nebst Ausführungsregeln“.
                           Ein besseres Papier und eine etwas präzisere, mehr „technische“ Ausführung der Abbildungen könnte die Freude an dem sonst sehr empfehlenswerten Buch noch erhöhen.
                           Franz.
                           Festigkeit halbkreisförmiger Platten und Dampfturbinen-Leiträder. Von A. Huggenberger. Forschungsheft 280 des V. d. I. Berlin 1926. 6 RM.
                           Die 74 Seiten mit 95 Figuren bzw. Kurvenzügen umfassende Arbeit untersucht, in der Hauptsache experimentell, die Formänderungen
                              und Spannungen halbkreisförmiger Scheiben bzw. der Zwischenwände von Dampfturbinen. Das Hauptergebnis ist, daß diese Scheiben
                              nicht durchweg am Rande aufliegen, sondern sich beiderseits des zur Trennungsfuge senkrechten Durchmessers von der Unterlage
                              abheben, daß die größte Durchbiegung einer solchen Zwischenwand annähernd doppelt so groß ist als die einer vollen Kreisscheibe
                              von gleichen Abmessungen, während die größte Spannung bei Nabenlöchern von ziemlich verschiedenen Durchmessern annähernd dieselbe
                              bleibt wie bei der vollen Kreisplatte. Am Schluß der Arbeit stehen noch Versuchsergebnisse über die Biegung und Verdrehung
                              halbkreisförmiger und rechteckiger Platten. Wenn auch die theoretische Berechnung mit dem vorliegenden Heft keineswegs abgeschlossen
                              ist, so gibt es doch wichtige Anhalte für den ausführenden Dampfturbinen-Ingenieur. Einzelne der angewandten Untersuchungsmethoden
                              werden auch den auf anderen Gebieten arbeitenden Experimentatoren und Rechnern von Interesse sein.
                           Stephan.
                           Kritische Drehzahlen als Folge der Nachgiebigkeit des Schmiermittels im Lager. Von Ch. Hummel. Forschungsarbeiten Heft 287. Berlin, VDI-Verlag G. m. b. H. 1926. 3,80 RM.
                           Wohl jeder der auf die Welle einer Dampfturbine einwirkenden Einflüsse ruft Schwingungen derselben hervor, die betriebsgefährlich
                              werden, wenn etwa die Drehzahl der Welle mit der Eigenschwingungszahl infolge des betreffenden Einflusses zusammenfällt. In
                              der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, daß die kleinen Bewegungen der Welle in den Lagern ebenfalls zwei durch Versuche deutlich
                              nachgewiesene kritische Drehzahlen entstehen lassen. Die Anregung zu der Untersuchung gab Prof. Stodola, dessen erster Hinweis
                              darauf in dem Anhang des Heftes abgedruckt wird. Das 48 Textseiten umfassende Heftchen behandelt zuerst in knapper Darstellung die theoretischen Unterlagen und berichtet dann über
                              Versuchsergebnisse, die die vorgetragene Theorie bestätigen. Es wird jedem auf dem Gebiete tätigen Fachmann von hohem Wert
                              sein.
                           Stephan.
                           
                        
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           Ludwig Medicus, Qualitative Analyse. 20. u. 21. Aufl. Neubearb. v. Dr. K. Richter, (Einführung in die chemische Analyse 1. Heft) Prs. 5.–
                              RM. Theodor Steinkopff, Dresden.
                           Raph. Ed. Liesegang, Kolloidchemische Technologie. Ein Handbuch kolloidchemischer Betrachtungsweise in der chemischen Industrie und Technik. Lieferung
                              1 u. 2. Prs. je 5.– RM. Theodor Steinkopff, Dresden.
                           H. Loewe, Theorie des Wechselstromes in Einzeldarstellungen. Band II: Magnetische und elektrische Felder. Prs. 3.80 RM. Hachmeister
                              & Thal.
                           E. Lübcke, Über die neuesten Wasserschall-Apparate u. ihre Anwendungen. Prs. geh. 1.50 RM. Hachmeister & Thal, Leipzig. 1926.
                           E. Neumann, Das Glücksheim für 1000 Mk., 12. Aufl. Prs. 1.60 RM. Heimkulturverlag G. m. b. H., Oetzsch-Leipzig. 1926.
                           Kalender für Gesundheits- und Wärmetechnik 1927. Preis 4.50 RM. R. Oldenbourg, München.
                           Charles Hummel, Kritische Drehzahlen als Folge der Nachgiebigkeit des Schmiermittels im Lager. Heft 287 der Forschungsarbeiten auf d. Gebiete
                              des Ingenieurwesens. Prs. 3.80 RM. VDI-Verlag G. m. b. H., Berlin 1926.
                           Max Escher, Das Formen und Gießen von Metallen, Eisen und Stahl. Preis 7.70 RM. Dieck & Co., Stuttgart. 1926.
                           Fritz Strahlmann, Zwei deutsche Luftschiffhäfen des Weltkrieges: Ahlhorn und Wildeshausen. Prs. 5.50, geb. 7.– RM. Oldenburger Verlagshaus
                              Lindenallee, Oldenburg.
                           H. Möllering, Die Sicherungs-Einrichtungen für den Zugverkehr auf den deutschen Bahnen. Prs. geh. 32.–, geb. 35.– RM. Verlag von S. Hirzel,
                              Leipzig 1927.
                           Bruno Waeser, Schwefelsäure, Sulfat, Salzsäure (Band XII der Technischen Fortschrittsberichte) Prs. geh. 7.–, geb. 8.20. Theodor Steinkopff,
                              Dresden.
                           K. Fischer, Einführung in die Hochspannungstechnik II. Schalt- und Sicherheitsapparate in Hochspannungsanlagen (Sammlung Göschen Bd.
                              940) Prs. 1.50 RM. Walter de Gruyter & Co., Berlin W. 10.
                           Ernst Schupp, Elektrisches Schaltzeug. (Siemens-Handbücher 8. Band) Prs. geb. 5.40 RM. Walter de Gruyter & Co., Berlin W. 10.
                           Schütte, Der Luftschiffbau Schütte-Lanz 1909–1925. Prs. geh. 15.–, geb. 18.–. R. Oldenbourg Verlag, München.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342, S. 24