| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 342, Jahrgang 1927, S. 35 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Mitteilungen des Hydraulischen Institutes der Technischen
                                 										Hochschule München, herausgegeben vom Institutsvorstand D. Thoma. Heft 1. München u. Berlin, R. Oldenbourg 1926,
                              									6,20 RM.
                           Das Heft von 90 Seiten Großoktav ist das erste, das aus dem Laboratorium des
                              									Hydraulischen Institutes München hervorgeht; ihm sollen in zwangloser Folge in
                              									Abständen von 1–2 Jahren weitere nachfolgen. Sein Inhalt zeigt, daß in dem Institut
                              									eifrig und zielbewußt gearbeitet wird. Der Inhalt besteht aus fünf
                              									Einzelabhandlungen. In der ersten wird von Ammann eine genaue Berechnung für die
                              									Fördermenge und den Energiebedarf von Zahnradpumpen mit Evolventenverzahnung
                              									gegeben, die abgeleiteten Formeln werden durch die Ergebnisse von angestellten
                              									Versuchen bestätigt. Die zweite Abhandlung von Kirschner ermittelt rechnerisch und
                              									durch Versuche den Gefällverlust an Rechen bei verschiedener Form und Entfernung der
                              									Stäbe; ihre Ergebnisse sind für jede Wasserkraftanlage von Bedeutung. In der
                              									dritten Arbeit von Schutt werden eingehende Versuche über den Energieverlust bei
                              									plötzlicher Rohrerweiterung wiedergegeben, die die alte Carnotsche Formel dafür
                              									durchaus bestätigen. Die Mischstelle hat in einem Rohr vom Durchmesser d die Länge
                              									8d. Dann gibt Prof. Thoma Ueberlegungen über den Genauigkeitsgrad des von Gibson
                              									vorgeschlagenen Wassermeßverfahrens für Rohrleitungen, das auf den Beharrungszustand
                              									zurückschließt aus dem Verhalten des Wasserstromdruckes beim langsamen Abschließen
                              									des Turbinenschiebers. Schließlmch berichtet Vogel über den Verlust in T-Stücken
                              									verschiedener Form.
                           Die Arbeiten sind unbedingt von hohem Wert für die Bereicherung unserer Kenntnisse
                              									der Hydraulik. Interessant ist das gewählte Verfahren, die Aufmerksamkeit des Lesers
                              									immer wieder aufs neue anzuregen. Zu dem Zweck werden für eine Anzahl von
                              									Abmessungen und dergl., aber nur für 
                              									soviele, wie für die Fesselung der Aufmerksamkeit eben nötig sind, nicht die
                              									sonst allgemein üblichen Buchstabenzeichnungen genommen, sondern davon abweichende.
                              									Dazu kommt, daß bisweilen in derselben Formel derselbe Buchstabe zwei verschiedene
                              									Bedeutungen hat, etwa einmal als Querschnitt bzw. Geschwindigkeitspotential und das
                              									andere Mal als Funktion. Trotz seiner offenbaren Vorzüge möchte der Berichterstatter
                              									das Verfahren doch nicht zur allgemeinen Einführung empfehlen.
                           Stephan.
                           Der Genauigkeitsgrad von Flügelmessungen bei
                                 										Wasserkraftanlagen. Von A. Staus. Berlin, Julius
                              									Springer, 1926.
                           Das Heftchen von 30 Textseiten Umfang liefert eine systematische Untersuchung aller
                              									Fehler, die bei Messungen mit dem Woltmanflügel auftreten können. Darunter befinden
                              									sich auch Angaben über das Verhalten der Flügel bei schrägen Strömungen. Am Schluß
                              									wird eine Zusammenstellung von Messungsergebnissen beigebracht und ihrem
                              									Genauigkeitsgrad, der zwischen 0,1 und 0,5 v. H. schwankt. Ein Anhang enthält einen
                              									eingehenden Literaturnachweis, dessen Angaben oft von hohem Interesse sind. Das Buch
                              									ist ein notwendiges Hilfsmittel für jeden, der mit Wassermessungen in Kanälen und
                              									auch Rohrleitungen zu tun hat.
                           Stephan
                           Die Getriebekinematik als Rüstzeug der Getriebedynamik.
                              									Von Fr. Proeger. Forschungsarbeiten Heft 285. Berlin,
                              									V.d.I.-Verlag G. m. b. H. 1926. 6,70 RM.
                           Die einfache Kinematik, wie sie zur Zeit Reuleaux' getrieben wurde, ist längst, in
                              									erster Linie durch Wittenbaur, abgelöst worden durch die Getriebedynamik, die
                              									freilich immer wieder zuerst die reine Bewegung an sich zu untersuchen hat. Das
                              									vorliegende Heft von 73 Textseiten Umfang mit 114 Abbildungen gibt in einem kurzen
                              									Einleitungsabschnitt die Einteilung und den Aufbau der Getriebe, wonach alle in der
                              									Praxis vorkommenden Getriebe auf bestimmte Normalformen zurückgeführt werden können.
                              									Dann wird die rechnerische Untersuchung der Bewegung, ihrer Geschwindigkeiten und
                              									Beschleunigungen vorgenommen und ein zeichnerischer Geschwindigkeitsplan entworfen,
                              									mit dem bequem zu arbeiten ist, wenn man sich die grundlegenden Darlegungen des
                              									Verfassers zu eigen gemacht hat. In der zweiten Hälfte des Heftes werden dann
                              									verschiedene Anwendungen auf die Getriebdynamik gezeigt. Das Buch enthält eine
                              									wertvolle Bereicherung der wissenschaftlichen Arbeitsmethoden auf dem Gebiete, und
                              									es ist zu wünschen, daß seine Verfahren baldmöglich allgemein benutzt werden.
                           Stephan.
                           Wie fertigt man technische Zeichnungen an? Von A. zur Megede. 8. Auflage. Neu bearbeitet und erweitert von
                              									M. Weßlau, Regierungsbaumeister. Mit 5 Abbildungen im
                              									Text und 4 lithographischen Tafeln, 110 Seiten. Berlin, Verlag von Julius Springer,
                              									1926. Gebunden 4,80 RM.
                           Anleitungen zur Anfertigung technischer Zeichnungen bietet die Literatur in
                              									verschiedenen guten Zusammenstellungen; deren Mehrzahl beschränkt sich aber auf
                              									bestimmte Gebiete wie z.B. das Maschinenzeichnen, und läßt die eigentliche Technik
                              									des Zeichnens mehr oder weniger außer Betracht. Anders das vorliegende
                              									Büchlein. Der Hauptaugenmerk ist hier zunächst auf die Technik des Zeichnens gelegt,
                              									indem in 3 Abschnitten behandelt sind:
                           I. Die Zeichenmittel, insgesamt in 33 verschiedenen Punkten wie: Reißbrett,
                              									Reisschiene, Papier, Maßstäbe, Reißzeug usw.
                           II. Besondere Hilfsmittel, insgesamt in 14 verschiedenen Punkten wie: besondere
                              									Zirkel, besondere Ziehfedern, Kurvenlineale usw.
                           III. Das Zeichnen, insgesamt in 16 verschiedenen Punkten wie: das Aufspannen des
                              									Bogens, das Ausziehen, das Pausen, das Verbessern, das Entfernen von Flecken uw.
                           Hieran schließt sich der IV. Abschnitt „Der Gang der Herstellung und die
                                 										Behandlung verschiedener technischer Zeichnungen“ und zwar von
                              									Bauzeichnungen, von Maschinenzeichnungen und von topographischen Zeichnungen.
                           Mit großer Befriedigung legt man das Buch nach dem Durcharbeiten aus der Hand. Es
                              									bietet eine Fülle wertvoller Hinweise auf allen einschlägigen Gebieten und ist daher
                              									als erwünschter Führer und Begleiter anzusehen nicht nur für jeden Anfänger auf
                              									Hoch- und Fachschule und im Zeichenbüro, sondern auch für eine große Zahl von
                              									Konstrukteuren, die sich leider nur zu oft über eine sorgfältige und sachgemäße
                              									Technik bei der Ausführung der Zeichnungen oder – wie der liebevolle Ausdruck lautet
                              									– im „Stricheziehen“ erhaben dünken.
                           Einen kleinen Wunsch habe ich nur für die nächste Auflage: die Vorschriften für die
                              									Anfertigung von beim Reichspatentamt einzureichenden Zeichnungen möchten in den IV.
                              									Abschnitt mit aufgenommen werden, wie sie vom Reichspatentamt in den
                              										„Bestimmungen über die Anmeldung von Gebrauchsmustern“ und den
                              
                              										„Bestimmungen über die Anmeldung von Erfindungen“ vorgeschrieben sind.
                              									Diese Vorschriften weichen in vielen Punkten von dem sonst bei der Anfertigung von
                              									Zeichnungen Ueblichen ab und deren Nichtbeachtung verursacht häufig unerwünschte
                              									Verzögerungen, Mehrarbeit und Mehrkosten.
                           Dipl.-Ing. Ritter.
                           Warum Ziegelbau? Eine Antwort aus Geschichte und Leistung
                              									der Ziegelindustrie von E. Rich. Schubert. Berlin 1926.
                              									Deutsche Ton- und Ziegel-Zeitung. RM. 1.–.
                           Das 100 Seiten starke, mit 42 ausgezeichnet gelungenen Bildern auf Kunstdruckpapier
                              									ausgestattete Buch enthält einen Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung der
                              									Ziegelindustrie von den Anfängen bis zur Jetztzeit. Die Angaben über die
                              									Leistungsfähigkeit der Gegenwart berechtigen zu der Annahme, daß dem Ziegelbau die
                              									Zukunft gehört. Führende Künstler belegen durch Wort und Serk die künstlerische
                              									Bedeutung des neuzeitlichen Backsteinbaues.
                           Das Buch mit seinem wertvollen Inhalt an Wort und Bild kann als ein guter Führer für
                              
                              									die Freunde neuer Backsteinkunst und Baukeramik bezeichnet werden. Es ist sicher,
                              									daß es helfen wird, zu dem alten Freundesstamm manchen neuen Verehrer dieser
                              									prächtigen Kunst hinzuzugewinnen.
                           
                              Cr.
                              
                           
                           Introduction à la Statique graphique des Systèmes de
                                 										l'espace. Von Benjamin Mayor. Préface de Maurice
                              									Paschoud. Lausanne, Librairie Payot & Cie., 1926.
                           Das Buch hat für deutsche Leser wenig Interesse, sie finden eine wesentlich bessere
                              									Darstellung der Sache in einer Abhandlung von v. Mises „Graphische Statik
                                 										räumlicher Kräftesysteme“ in der Zeitschrift für Mathematik und Physik 1917.
                              									In der Einleitung dieser Arbeit, deren Verfahren sich von dem Mayorschen erheblich
                              									unterscheidet und damit nur in dem Sonderfall der in einem Punkt angreifenden Kräfte
                              									zusammenfällt, ist auch auf die damals vorhanden gewesene ältere Arbeit von Mayor
                              									ausführlich hingewiesen worden. Trotzdem bringt es der Verfasser des Vorwortes
                              									fertig, in einer in öffentlichen Druckschriften ganz unqualifizierbaren Weise über
                              									Herrn v. Mises und Herrn Kruppa, der die genannte Arbeit angezogen hat, herzuziehen.
                              									Es ist ja eine bekannte Tatsache, daß manche Herrschaften in der französischen
                              									Schweiz sich französischer geberden als die Franzosen selbst und dabei, wie auch der
                              									vorliegende Fall wieder zeigt, nicht einmal vor Fälschungen zurückschrecken.
                              									Andererseits muß es als eine grobe Geschmacklosigkeit des Verlages bezeichnet
                              									werden, eine solche Druckschrift deutschen Zeitschriften zur Besprechung zu
                              									schicken, die hiermit mit entsprechender – Freimütigkeit sagt man in der Schweiz,
                              									wenn es sich um einen Schweizer handelt, – abgelehnt wird.
                           Stephan.
                           
                        
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           O. D. Chwolson, Lehrbuch der Physik. 4. Band 2. Abtlg.,
                              									Zweite verb. u. verm. Aufl.: Das konstante Magnetfeld. Herausgegeb. v. Gerhard
                              									Schmidt. Prs. geh. 18.–, geb. 20.50 RM. Verlagsbuchhandlung Friedr. Vieweg &
                              									Sohn A.-G., Braunschweig 1926.
                           Osc. Knoblauch u. K. Hencky, Anleitung zu genauen
                              									technischen Temperaturmessungen. 2. Aufl. Prs. geh. 9.–, geb. 12.– RM. R. Oldenbourg
                              									Verlag, München. 1926.
                           P. Werkmeister, Vermessungskunde. I.: Stückmessung und
                              									Nivellieren. (Sammlung Göschen Bd. 468.) Prs. geb. 1.50 RM. Walter de Gruyter &
                              									Co., Berlin. 1926.
                           Worms-Rauter, Die Verwertung von Erfindungen. Ein
                              									Leitfaden für Erfinder und Kapitalisten. 4. Aufl. Prs. 3.–, geb. 4.– RM. Carl
                              									Marhold, Verlagsbuchhandlg. Halle-S. 1926.
                           Reinhold Thebis, Automobile, Personen- und
                              									Lastautomobile sowie Elektrokarren. (Sammlung Göschen Bd. 948) Prs. 1.50 RM. Walter
                              									de Gruyter & Co., Berlin. 1926.
                           Deutscher Kalender für Elektrotechniker, Begr. v.
                              									Uppenborn. Herausgeg. v. G. Dettmar. Preis Teil I: 7.50. II: 4.– RM. Verlag v. R.
                              									Oldenbourg, München.
                           Chemiker-Zeitung, Cöthen. Festnummer z. 50jährigen
                              									Bestehen der Zeitschrift. 1926.
                           Taschenbuch für Hütten- und Gießereileute v. Hub.
                              									Hermanns. 1927. 2. Jahrgg. Prs. 7.20 RM. geb. Wilhelm Knapp, Halle-S.
                           Taschenbuch für Gasanstalten, Kokereien, Schwelereien u.
                                 										Teerdestillationen v. H. Winter, 2. Jahrgg. Prs. geb. 7.20 RM. Wilhelm
                              									Knapp, Halle-S. 1927.
                           Karl Hahndel, Heitere Mathematik (Lehrmeister-Bücherei
                              									Nr. 795/6) Prs. geh. 0,70 RM. Hachmeister & Thal, Leipzig.
                           O. Nothdurft, Rundfunk-Experimentierbuch I.
                              									Dedektor-Empfänger u. Verstärker. (Lehrmeister-Bücherei Nr. 797/8) II.:
                              									Röhrenempfänger u. Widerstandsverstärker (Lehrmeister-Bücherei Nr. 832/3). Prs. je
                              									0,70 RM. Hachmeister & Thal, Leipzig.
                           Willy Ley, Die Fahrt ins Weltall (Lehrmeister-Bücherei
                              									Nr. 814/5). Preis 0,70 RM. Hachmeister & Thal, Leipzig.
                           R. Simon, Fortuna-Rechentabelle. Prs. 1.60 RM. Verlag
                              									Hachmeister & Thal, Leipzig.
                           Rudolf Saliger, Praktische Statik. 2. teilw. umgearb.
                              									u. erweiterte Auflage. Prs. geh. 30.–, geb. 33.– RM. Franz Deuticke, Wien.
                              									1927.
                           Normenausschuß der Deutschen Industrie Berlin NW. 7
                              									Stand der Normung Herbst 1926.
                           Kali-Kalender 1927. Prs. geb. 5.20 RM. Wilhelm Knapp,
                              									Halle-S.
                           
                        
                           Mitteilungen der Polytechnischen Gesellschaft zu
                              									Berlin.
                           Polytechnische Gesellschaft zu Berlin.
                           Sitzungssaal: Berlin W, Köthener Straße 38, Meistersaalgebäude.
                              									Geschäftsstelle: Berlin-Friedenau, Kaiserallee 78, Fernsprecher: Amt Rheingau
                              									9995.
                           Zur Aufnahme hat sich gemeldet: Dipl.-Ing. Danhauser,
                              									Berlin SW 61, Planufer 63.
                           Am Donnerstag, dem 10. Februar, abends 8 Uhr: Vortrag des Herrn Oberingenieur Georg Epstein
                              									über „Das gelöste Acetylen und seine Anwendung für Signalwesen, Beleuchtung und
                                 										Schweißtechnik,“ mit Vorführungen. Gäste willkommen.
                           Der Vorstand.            
                           A. Nichterlein, 1. Ordner.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342