| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 342, Jahrgang 1927, Miszellen, S. 247 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Kolloidchemische Technologie. Ein Handbuch
                              									kolloidchemischer Betrachtungsweise in der chemischen Industrie und Technik unter
                              									Mitarbeit von Dr. R. Auerbach-Probstdeuben, W. Clayton-Liverpool, Dr. E.
                              									Eichwald-Hamburg, Brauereibesitzer Fr. Emslander-Regensburg, Dr. O. Faust-Premnitz,
                              									Dr. G. Frenkel-Berlin, Prof. Dr. H. Freundlich-Berlin, Prof. Dr. O.
                              									Gerngroß-Berlin, Dr. E. A. Hauser-Frankfurt a. M., Dr. F. Hebler-Hannover, Direktor
                              									A. Imhausen-Witten, Dr.-Ing. H. Kohl-Vordamm, Dr. R. Koetschau-Hamburg, Dr. W.
                              									Leonhardi-Dresden, Dr. R. E. Liesegang-Frankfurt a.M., Dr. E. Mayer-Berlin, Dr. W.
                              									Mecklenburg-Aussig, Dr. phil. O. Rammstedt-Chemnitz, 
                              									Dr.-Ing. et phil. Reitstötter-Berlin, Priv.-Doz. Dr. E. Sauer-Stuttgart, Prof.
                              									Dr. F. Sauerwald-Breslau, Priv.-Doz. Dr. H. Schmidt-Marburg, Prof. Dr. C. G.
                              									Schwalbe-Eberswalde, Dr. F. Sierp-Essen, Dr. A. von Skoynik-Castrop, Dr. H.
                              									Stäger-Ennetbaden, Dr. E. Stern-Charlottenburg, Dr. Utesch-Greifswald, Dr. H.
                              									Vogel-Hamburg u. Dr. H. Vollmann-Meiningen, Dr. M. Wächtler-Greifswald herausgegeben
                              									von Dr. Raph. Ed. Liesegang,
                              									Frankfurt a. M. 8°, VIII u. 1047 S. 419 Abb. Th. Steinkopff, Dresden und Leipzig,
                              									1927.
                           Das vorliegende Sammelwerk will dem Praktiker die Kenntnisse der Kolloidchemie
                              									vermitteln, welche er auf seinem Sondergebiete brauchen kann. Zunächst werden im
                              									theoretischen Teil (S. 1–232) die Herstellung von kolloiden Lösungen anorganischer
                              									Stoffe, Ultrafiltration, Elektroosmose, Kapillaranalyse usw. beschrieben. Im
                              									speziellen Teil werden u.a. Kautschuk, Isoliermaterialien, Anstrichstoffe, Tinte,
                              									Seife, Papier, Webstoffe, Keramik, Brauerei, Leim, Gerberei und Photographie durch
                              									bekannte Fachleute vom kolloidchemischen Standpunkte besprochen.
                           Das leicht faßlich geschriebene Werk sei bestens empfohlen. Es ist reich an
                              									wertvollen Tatsachen und Anregungen.
                           K. Arndt.
                           Die Herstellung kolloider Lösungen von Dr.-Ing. Dr. phil.
                              										Josef Reitstötter, Berlin-Friedenau. (Sonderausgabe
                              									aus der Kolloidchemischen Technologie, herausgegeben von Dr. Raph. Ed. Liesegang), 8°, 62 S., 2 Abb. Dresden und Leipzig, Theodor
                              									Steinkopff, 1927. Geh. 3 RM.
                           In der Einleitung werden theoretische Fragen erörtert und dann die allgemeinen
                              									Verfahren beschrieben: Zerstäubung mit dem Lichtbogen, Zerteilung mit der
                              									Kolloidmühle usw. Danach werden die verschiedenen Elemente in der Ordnung des
                              									periodischen Systems behandelt. Wer sich mit solchen kolloiden Lösungen befaßt,
                              									wird. die Sonderschrift gern als Ratgeber benutzen.
                           K. Arndt.
                           Galvanotechnik (Galvanostegie und Galvanoplastik) von
                              									Ing. Chem. H. Krause. Vierte, neubearbeitete Auflage. 8°,
                              									VIII u. 217 S. mit 25 Abb. Leipzig, Dr. Max Jänecke, 1927. Geh. RM. 4.25.
                           Nach allgemeinen Ausführungen über Stromquellen, Kennzeichnen der Chemikalien und
                              									Grundsätze der Elektrochemie wird die Einrichtung einer galvanotechnischen Anstalt,
                              									die Behandlung der Waren vor und nach dem Einhängen, sodann die Erzeugung der
                              									wichtigen Niederschläge von Nickel, Chrom, Silber usw. sachgemäß besprochen.
                              									Anreiben und Ansieden, Galvanoplastik, Massengalvanisierung, Maßnahmen bei
                              									Unglücksfällen und die chemische Untersuchung der Bäder werden in den letzten
                              									Abschnitten beschrieben. Das Buch ist gut. Die theoretischen Ausführungen könnten
                              									teilweise erheblich knapper gehalten werden, zumal der Verfasser hier nicht ganz zu
                              									Hause ist.
                           K. Arndt.
                           Elektrochemie und ihre physikalisch-chemischen
                              									Grundlagen, III. Energie, von Dr. Heinrich Danneel
                              									(Sammlung Göschen Nr. 941), kl. 8°, 149 S. m. 18 Fig., Berlin u. Leipzig, Walter de
                              									Gruyter u. Co., 1926.
                           Das datenreiche Büchlein gibt einen Abriß der Thermodynamik und ihrer Anwendung
                              									auf die Theorie der galvanischen Ketten. Es behandelt ferner die
                              									Elektrodenpotentiale, galvanische Elemente und Sammler, schließlich
                              									potentiometrische Messungen. Die ersten beiden Bändchen haben mir besser gefallen.
                              									Mit Kopfschütteln lese ich auf S. 26: „Bei einer mit Dampf von 100° und einer
                                 										Kondensertemperatur von 50° arbeitenden Maschine läßt sich nur ½ der im Dampf
                                 										angehäuften Kalorienmenge ausnutzen, bei gespanntem Dampfe von 200° und einer
                                 										Kondensertemperatur von 40° jedoch ⅘.“ In der darüberstehenden Gleichung
                              									A_{\mbox{max}}=Q\,\cdot\,\frac{T_2-T_1}{T_2} sind jedoch bekanntlich die Temperaturen vom absoluten Nullpunkt – 273°
                              									an zu zählen, so daß der Nenner leider viel größer ist, als Danneel einsetzt.
                           K. Arndt.
                           Molybdän. Eine Monographie mit einem Anhang, enthaltend
                              									die Hauptansprüche und wichtigsten in- und ausländischen Patente zur Gewinnung des
                              									Molybdäns. Von Dr.-Ing. Ernst Pokorny. (Monographien über
                              									chemisch-technische Fabrikations-Methoden, Band XL.) 8°, VIII u. 299 S. mit 52 Abb.
                              									Halle (Saale), Wilhelm Knapp, 1927. Geh. 23,80 RM., geb. 25,70 RM.
                           Molybdän ist heutzutage wichtig für die Herstellung von Schnelldrehstahl, von
                              									Glühbirnen und Röntgenröhren. Der Verfasser hat sorgsam zusammengestellt, was über
                              									die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Molybdäns und seiner
                              									Verbindungen, die analytische Bestimmung, die Gewinnung und Verwendung des Molybdäns
                              									in Zeitschriften und Patenten veröffentlicht ist. In den heutigen Metallfadenlampen
                              									wird der Wolframdraht von Haken und Oesen aus Molybdändraht getragen; der
                              									Ausdehnungskoeffizient des Molybdäns ist nämlich dem des Glases fast gleich, so daß
                              									es sich leicht in dieses einschmelzen läßt. Eine 25-kerzige Glühlampe für 220 Volt
                              									enthält 6 Milligramm Wolfram und 15 mg Molybdän. Auch sonst bietet das nützliche
                              									Buch gar manches von allgemeinerem Interesse.
                           K. Arndt.
                           Dynamische Theorie der Gase von J. H. Jeans. Nach der 4. englischen Auflage übersetzt und mit
                              									einer Ergänzung versehen von Reinhold Fürth. 8°, VI u. 613 S. m. 28 Abb.
                              									Braunschweig, Vieweg u. Sohn, 1926. Geh. RM. 35,–, geb. RM. 38,–.
                           Gar mancher hat eine unbegrenzte Hochachtung vor mathematischen Gleichungen, geht
                              									ihnen aber scheu aus dem Wege. Daher ist das tiefere Verständnis für die heutige
                              									physikalische Forschung wenig verbreitet. Der Verfasser versteht es ausgezeichnet,
                              									den Leser in dieses schwierige Gebiet einzuführen. Ohne oberflächlich zu sein,
                              									veranschaulicht er die Rechnerei durch treffende Vergleiche mit alltäglichen Dingen.
                              									Ausgehend von der kinetischen Theorie, welche Clausius und Maxwell schufen, gelangen
                              									wir zu ihrem Versagen beim Strahlungsproblem und zu dessen Lösung durch die
                              									Quantentheorie. Jeans führt uns dann zur. Bohrschen Theorie der Linienspektren, zur
                              									Debyeschen Theorie der spezifischen Wärme und zur Anwendung der Relativitätstheorie
                              									auf die Spektren. Zum Schlusse macht 
                              									der treffliche Übersetzer wertvolle Zusätze und Anmerkungen, in denen er die
                              									wichtigsten deutschen Veröffentlichungen der letzten Jahre kurz bespricht und auch
                              									die Schwierigkeiten kennzeichnet, mit denen insbesondere die Lichtquantenhypothese
                              									zu kämpfen hat.
                           K. Arndt.
                           Das Hafnium von Dipl.-Ing. H. Rose (Sammlung Vieweg, Tagesfragen aus den Gebieten der
                              									Naturwissenschaften und der Technik, Heft 86), 8°, 60 S. m. 17 Abb. Braunschweig,
                              									Vieweg u. Sohn, 1926.
                           Schon lange ist bekannt, daß in den Linienspektren der Elemente einfache
                              									Gesetzmäßigkeiten vorhanden sind. Aber erst Bohr hat das fast unübersehbare
                              									Beobachtungsmaterial zu einer genialen Theorie verwertet, welche das rein empirisch
                              									gefundene periodische System der chemischen Elemente durch den planmäßigen Bau der
                              									Atome erklärt. Z.B. wird beim 10. Element des Systems, dem Natrium, der Kern von 10
                              									Elektronen umkreist, welche je nach ihrem Abstande in Gruppen zu 2, 4 und noch mal 4
                              									zusammengehören. Die Zahl der äußeren Elektronen bestimmt wesentlich die chemischen
                              									Eigenschaften des Elementes. Für das an der Stelle 72 stehende noch unbekannte
                              									Element konnte Bohr voraussagen, daß es dem Zirkonium sehr ähnlich sei. Tatsächlich
                              									entdeckten Coster und Hevesy in Zirkonmineralien das gesuchte Element, das sie durch
                              									sein Röntgenspektrum identifizieren konnten (die durch die inneren Elektronen
                              									bedingten Röntgenspektren der Elemente sind nämlich sehr einfach gebaut). Sie
                              									nannten es zu Ehren von Kopenhagen, wo Bohr wirkt, Hafnium. In mühevoller
                              									Trennarbeit gelang es ihnen, das Hafnium rein abzuscheiden, so daß seine
                              									Eigenschaften bestimmt werden konnten. Über diese reizvollen Forschungen gibt der
                              									Verfasser einen guten Bericht. Er deutet auch die möglichen Verwendungen dieses bei
                              									2300° schmelzenden Schwermetalles an, das, wenn erforderlich, in größeren Mengen
                              									hergestellt werden könnte.
                           K. Arndt.
                           Maschinenkunde für Chemiker von Hugo Krause, 8°, 436 S. m. 476 Abb. Braunschweig, Vieweg u. Sohn, 1926.
                              									Geh. 19 RM., geb. 22 RM.
                           Man kann verschiedener Ansicht darüber sein, was der Chemiker von Maschinen wissen
                              									soll. Nach meinem Gefühl (ich war selbst einige Jahre Maschinenbauer, bevor ich zur
                              									Chemie umsattelte) hat Krause mit Geschick eine gute Auswahl getroffen. Zuerst
                              									bespricht er kurz die Baustoffe und gibt die Vorschriften für technische
                              									Zeichnungen; dann behandelt er die Dampfkessel (S. 14–66), die Kolbendampfmaschinen
                              									und Dampfturbinen (S. 67 bis 113), die Explosionsmotoren (S. 114–131) und die
                              									Wasserkraftmaschinen (S. 132–144); auch den Windmotoren widmet er eine Seite. Es
                              									folgen Dynamos und Elektromotoren (S. 147–167). Alsdann beschreibt er die für den
                              									Chemiker wichtigen Arbeitsmaschinen: Pumpen, Gebläse, Krane, Transportbänder usw.,
                              									die Einrichtungen zum Zerkleinern, zum Mischen, Filtern, Kochen, Ausziehen,
                              									Übertreiben, Trocknen, Verdichten von Gasen. Nun erst folgt der Auschnitt über die
                              									Maschinenteile und ihre Berechnung: Niete, Schrauben, Keile, Zapfen, Wellen,
                              									Kuppelungen, Lager, Zahnräder, Treibriemen, Ketten, Kolben, Kurbeln und Rohre
                              									(S. 291–431).
                           Meine Stichproben haben mich sehr befriedigt. Das Buch sei empfohlen.
                           K. Arndt.
                           Verbrennung im Gaserzeuger und im Hochofen. Von A. Korevaar. Band 14 aus der Sammlung: Kohle, Koks, Teer,
                              									herausgegeben von Dr.-Ing. J. Gwodz. Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von
                              									Dr.-Ing. J. Gwodz. 137 Seiten mit 28 Abbildungen. 1927, Wilhelm Knapp, Halle. Geh.
                              									8,40 M., geb. 9,90 Mk.
                           Der Name des Verfassers ist im internationalen Schrifttum bekannt. Seine Theorien
                              									über die Verbrennungsvorgänge im Gaserzeuger und im Hochofen hat er z. Teil auch in
                              									deutschen Fachzeitschriften entwickelt. Da unsere bisherige Erkenntnis von den
                              									Verbrennungserscheinungen zu einer befriedigenden Erklärung vieler Tatsachen nicht
                              									ausreichte, hat Verfasser nunmehr versucht, eine neue Verbrennungstheorie
                              									aufzustellen. Diese seine neue Theorie der Verbrennung, die in dem 1. Teil des
                              									Buches entwickelt wird, führt zur Formulierung des Gesetzes der Wärmeverdichtung,
                              									welches lehrt, daß man durch Verdichtung der Wärme eine höhere Temperatur bei
                              									gleichem Brennstoffaufwand erzielen kann. Dabei werden behandelt die
                              									Kohleneigenschaften (Aktivität, Korngröße, Aschengehalt, Verbrennlichkeit), die
                              									Lufteigenschaften (Geschwindigkeit, Temperatur, Feuchtigkeit), die Ofenwerte
                              									(Durchmesser, Wärmeableitung). Es wird gezeigt, daß die Wärmeersparnis sehr
                              									beträchtliche Ausmaße annehmen kann. In dem 2. Teil des Buches wird diese Theorie
                              									auf die Theorie des Hochofens angewandt. Die Bedeutung der Theorie Korevaars liegt
                              									in folgendem: sie lehrt, daß die mit Hilfe eines leichter verbrennlichen
                              									Brennstoffes, heißen Windes, und der anderen die Verbrennung herrschenden Faktoren
                              									zu erzielende Brennstoffersparnis dem Gesetz der Wärmeverdichtung entspricht, das
                              									den verschiedenen Wegen einer Verminderung des Brennstoffverbrauches zugrunde liegt.
                              									Dies war bis auf den heutigen Tag unbekannt. Ferner werden die metallurgische und
                              									die Gaserzeugeraufgabe des Hochofens soweit als möglich voneinander geschieden. Der
                              									Schlußabschnitt: zukünftige Entwicklung des Hochofenprofils zeigt das Interesse für
                              									niedrigere und steilere Rasten im Ofenprofil. Die Arbeit Korevaars stellt ohne
                              									Zweifel eine Bereicherung unseres Schrifttums dar und wird bei maßgebenden Arbeiten
                              									über die Studie der hier behandelten Probleme stets berücksichtigt werden müssen.
                              									Auch die Übertragung aus dem Englischen sei hier lobend erwähnt.
                           Dr. K.
                           
                        
                           Polytechnische Gesellschaft zu Berlin
                           Sitzungssaal: Berlin W, Köthener Str. 38, Meistersaalgebäude.
                              									Geschäftsstelle: Berlin-Friedenau, Kaiserallee 78, Fernsprecher: Amt Rheingau
                              									9995.
                           Am Donnerstag, dem 17. November, abends 8 Uhr, hält im Meistersaalgebäude, Köthener
                              									Straße 38, für unsere Mitglieder und deren Damen Herr Ferdinand Nicolai einen
                              									Vortrag über das Thema „Zwischen Donau und Theiß, Ungarns neue Kultur- und
                                 										Wirtschaftspolitik“ mit 120 farbigen Lichtbildern. Gäste willkommen.
                           Der Vorstand. A. Nichterlein,
                              									1. Ordner.
                           
                        
                           
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           A. Ledebur, Handbuch der Eisenhüttenkunde 6, neu
                              									bearbeitete Auflage 1926. 2. Abteilung Das Roheisen und seine Darstellung. Prs. geb.
                              									25.– RM. Verlag v. Arthur Felix, Leipzig.
                           W. Möller, Der Flugmotor. Teil I: Grundlagen (Heft 7 v.
                              									Flugzeugbau und Luftfahrt). Prs. 2.50. C. J. E. Volckmann Nachf., G. m. b. H.,
                              									Charlotttenburg 2. 1927.
                           Hans v. Jüptner, Allgemeine Energiewirtschaft. Prs.
                              									geh. 10,–, geb. 12,50 RM. Otto Spamer, Leipzig 1927.
                           Hans v. Jüptner, Wärmetechnische Grundlagen der
                              									Industrieöfen. Prs. geh. 20, geb. 23,– RM. Otto Spamer, Leipzig 1927.
                           J. L. Carl Eckelt u. Dr. Otto Gaßner, Projektierungen
                              									und Apparaturen für die chemische Industrie. I. Gruppe: Nitrocellulose,
                              									Synthetischer Campher, Pulver. Prs. geh. 15,–, geb. 18,– RM. Otto Spamer, Leipzig
                              									1926.
                           Ernst Broschat, Der Behälterbau. Teil I:
                              									Konstruktionselemente. Prs. brosch. 7,50 RM. Otto Spamer, Leipzig 1926.
                           Geophysikalische Lagerstättenforschung. Piepmeyer &
                              									Co., Komm.-Ges. Kassel-Wilhelmshöhe. Abt. Elbof IV. Heft 1927.
                           Max Möller, Die Wellen, die Schwingungen und die
                              									Naturkräfte. 2.–4. Teil: die elastische Welle sowie Elektrizität u. Magnetismus als
                              									Erscheinungformen von Wellen und Schwingungen. Lieferung 2. Prs. geh. 5,– RM.
                              									Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1927.
                           Philipp Frank, Die Differential- und
                              									Integralgleichungen der Mechanik und Physik. 2. – physikalischer – Teil. Prs. geh.
                              									53,–, geb. 58,– RM. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1927.
                           Hans Fein, Der Fein-Hammer und seine
                              									Verwendungsgebiete. C. & E. Fein, Stuttgart. 1927.
                           M. Waehlert, Die Kupferraffination. (Die
                              									Metallhüttenpraxis in Einzeldarstellungen Bd. 2) Prs. 8.20 RM., geb. 9,50 RM.
                              									Wilhelm Knapp, Halle-S. 1927.
                           Brownsche Bewegung und nicht flüssige disperse
                                 										Systeme. I. Aerosole. II. Feste Disperse Systeme. Sonderheft der
                              									Kolloid-Zeitschrift Band XLII. Heft 3. Prs. 6,– RM. Verlag von Theodor Steinkopff.
                              									Dresden 1927.
                           Viktor Pöschl, Technische Mikroskopie. Ein Lehrbuch der
                              									mikroskopischen Warenprüfung. Prs. geh. 23,50, geb. 25,– RM. Verlag v. Ferdinand
                              									Enke, Stuttgart.
                           J. Horn, Gewöhnliche Differential-Gleichungen. Göschens
                              									Lehrbücherei. I. Gruppe. Bd. 10. Prs. 9,– RM., geb. 10,50. Walter de Gruyter.
                              									Berlin. 1927.
                           Karl Meller, Einzelantrieb von Werkzeugmaschinen
                              									(Elektrizität in industriellen Betrieben Band VII). S. Hirzel, Leipzig 1927. Preis
                              									geh. 15,–, geb. 18,– RM.
                           Gasfernversorgung von den Kohlengewinnungsstätten aus.
                              									Denkschrift des Deutschen Vereins von Gas- u. Wasserfachmännern E. V., Berlin
                              									1927.
                           Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem
                                 										Siemens-Konzern. VI. Band. 1. Heft. Verlag v. Julius Springer. Berlin.
                              									1927.
                           N. R. Stankoff, Im Dienste des Kapitals. Erinnerungen
                              									eines russischen Ingenieurs. Preis geh. 7,–, geb. 9,– RM. Ernst Reinhardt, München.
                              									1927.
                           Lagermetalle unter besonderer Berücksichtigung des
                                 										Universal-Lagermetalles Marke „Thermit“. Herausgegeben von Th. Goldschmidt
                              									A.-G., Essen.
                           Carl Weicken. Kohlenentladung aus Eisenbahnwagen. Prs.
                              									3.50. Beuth-Verlag G. m. b. H., Berlin SW 19. 1927.
                           Prof. Dr. F. Niethammer, Die Elektromotoren, ihre
                              									Arbeitsweise und Verwendungsmöglichkeit. II. Sammlung Göschen. Walter de Gruyter
                              									& Co. 1927. Prs. 1,50 RM.
                           E. Randzio, Stollenbau. Vortrieb und Ausbau von Stollen
                              									und Tunneln kleiner Querschnitte, insbesondere solcher für Wasser-Ab- und Zuleitung,
                              									einschließlich Druckstollen. Prs. geh. 22,–, geb. 24,– RM. Wilhelm Ernst & Sohn,
                              									Berlin.
                           
                        
                           Mitteilungen der Polytechnischen Gesellschaft zu
                              									Berlin.
                           Ueber die Anwendung des Hebers beim Bau der Berliner
                                 										Untergrundbahn. Nachdem zu Anfang des verflossenen Jahres die
                              									Schnellbahnstrecke Gesundbrunnen–Neukölln wieder in Angriff genommen wurde, ergab es
                              									sich als notwendig, im Straßenzuge des Kottbusser Damms und der Kottbusser
                              									Straße den Landwehrkanal oberhalb der Kottbusser Brücke durch einen
                              									Unterwassertunnel zu kreuzen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342, S. 250
                              Abb. 1.
                              
                           Auf Grund der von der Siemens-Bauunion eingereichten Entwürfe wurde derselben seitens
                              									der Oberbauleitung der Auftrag erteilt, die Untertunnelung 
                              									des Kanals einschließlich Herstellung der beiden anschließenden Rampenstrecken
                              									auszuführen, und zwar in einem einzigen Bauabschnitt und in offener Bauweise. Zu
                              									diesem Zweck mußte der Landwehrkanal durch zwei Fangdämme beiderseits abgedämmt
                              									werden (s. Abb. 1), die wiederum durch eiserne
                              									Spundwände, Bauart „Larssen,“ eingefaßt wurden. Abb.
                                 										2 gibt den Querschnitt durch die genannten Spundwandeisen wieder, die von
                              									den Vereinigten Stahlwerken Düsseldorf hergestellt werden. Derartig eingebaute
                              									Spundwände haben gegenüber hölzernen u.a. den großen Vorzug, daß ein weit größerer
                              									Dichtigkeitsgrad bewirkt wird und die Eisen wieder nach dem Gebrauch herausgezogen
                              									und von neuem verwandt werden können; auch besitzen sie naturgemäß größere
                              									Widerstandsfähigkeit als Holzwände bei Gründungen unter schwierigen
                              									Bodenverhältnissen und größeren Tiefen.
                           In der zwischen den Fangdämmen entstandenen Kanalbaugrube mußte alsdann das
                              									Tunnelbauwerk unter Absenkung des Grundwasserspiegels im Trocknen errichtet werden.
                              									Hierbei ergaben sich zwei Schwierigkeiten. Erstens einmal mußte den Bedürfnissen der
                              									Schiffahrt Rechnung getragen und die Sperrung des Landwehrkanals auf eine möglichst
                              									kurze Frist beschränkt werden, die von der Aufsichtsbehörde zu vier Monaten
                              									festgesetzt wurde. Die vorgenannte Baufirma hat die betreffenden Arbeiten in 114
                              									Arbeitstagen fertiggestellt unter Einführung dreischichtiger Werktagsarbeit und
                              									zweischichtiger Sonntagsarbeit, sowie unter Verwendung hochwertigen Zements, der
                              									eine erhebliche Kürzung der Schal- und Abbindefristen ermöglichte.
                           Ferner hatte die Wasserbaubehörde gefordert, daß während des Baus eine
                              									ausreichende Spülung des Landwehrkanals zu gewährleisten und für die Abführung, des
                              									dem Kanal zufallenden Teils der gesamten Spreewasserdurchflußmenge zu sorgen sei.
                              									Hierbei war festgesetzt worden, daß durchschnittlich 5 cbm Wasser pro Sekunde
                              									abgeführt werden sollten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342, S. 251
                              Abb. 2
                              
                           Die Aufgabe ist, wie die Abb. 1 und 3 zeigen, in der Weise gelöst worden, daß das gesamte
                              									Kanalwasser durch eine Heberleitung über die Baustelle hinübergeführt wurde. Da nur
                              									ein normales Gefälle von 0,1 m zur Verfügung stand, wurde die Heberanlage in zwei
                              									Rohre von je 1,5 m und fünf Rohre von je 0,8 m lichtem Durchmesser unterteilt.
                              									Infolge des während eines großen Teils des vergangenen Sommers anhaltenden
                              									Hochwassers sind in Wirklichkeit bei einem Gefälle von 0,25 in ungefähr 8 cbm/sek
                              									durch die Heberleitungen geflossen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342, S. 251
                              Abb. 3.Unterwasserseite der Heberanlage mit
                                 										Entlüftungsvorrichtungen.
                              
                           Um das Wasser anzusaugen und ab und zu aus den Rohrleitungen die mitgerissene Luft
                              									nach Möglichkeit zu entfernen, war die Baustelle mit 2 Wasser-Ring-Elmopumpen
                              									ausgerüstet in einer besonderen Vakuumzentrale, an welche auch die
                              									Grundwasserhaltungspumpen angeschlossen waren. Durch den Einbau der Heberleitungen
                              									war es möglich, mit einem Energieaufwand von wenigen Kilowattstunden rd. 50
                              									Millionen Kubikmeter 
                              									Wasser während der oben genannten Zeit über die Baustelle zu leiten.
                           Da über die Wirkungsweise des Hebers vielfach noch unklare Vorstellungen herrschen
                              									und auch die in der Literatur diesbezüglich gemachten Angaben dürftige sind, hält es
                              									der Verfasser für angebracht, auf die Berechnungsweise desselben etwas näher
                              									einzugehen.
                           Hierfür eignet sich am besten die Bernoullische Gleichung, welche besagt, daß der in
                              									jedem Querschnitt einer stationär strömenden Flüssigkeitsmenge vorhandene gesamte
                              									Energiebetrag eine unveränderliche Größe darstellt. Sie lautet
                           
                              h+\frac{p}{\gamma}+\frac{v^2}{2\,g}=C,
                              
                           und zwar stellt die Summe die Gesamtleistung eines Kilogramms
                              									des sekundlich durchfließenden Gewichts der- Flüssigkeit dar; von den Einzelwerten
                              									ist h die Energie der Lage, \frac{p}{\gamma} die Druckenergie und \frac{v^2}{2\,g} die
                              									kinetische Energie. Dabei muß eine Berichtigungsgröße eingeführt werden, welche die
                              									gesamten in der Rohrleitung auftretenden Widerstände enthält und, wie die
                              									vorgenannten Größen, in Meter Wassersäule ausgedrückt wird. Bezeichnet man diese
                              									Größe, die ja Energieverlust bedeutet, mit ∑hv,
                              									ferner mit pa den Luftdruck, mit p1, p2 die Drucke an
                              									den Stellen 1–1 bzw. 2–2, so führt die Anwendung der Bernoullischen Gleichung zu dem
                              									Ergebnis (s. Abb. 4):
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342, S. 252
                              Abb. 4.
                              
                           h+h_2-h_1+\frac{p_1}{\gamma}+\frac{v^2}{2\,g}-\Sigma\,h_v=0+\frac{p_2}{\gamma}+\frac{v^2}{2\,g} (1)
                           wobei \Sigma\,h_v=\frac{v^2}{2\,g}\,\left(\xi_e+2\,\xi_{Kr}+\lambda\,\frac{l}{d}+1\right) gesetzt werden kann, wenn man den Stoßverlust
                              									an der Stelle 2–2 mit \frac{v^2}{2\,g} einführt.
                           Da ferner \frac{p_1}{\gamma}=\frac{p_a}{\gamma}+h_1 und \frac{p_2}{\gamma}=\frac{p_a}{\gamma}+h_2 ist, so erhält man nach Einführen dieser Werte in
                              									Gleichung 1 und Ordnen:
                           h=\Sigma\,h_v=\frac{v^2}{2\,g}\,\left(1+\xi_e+2\,\xi_{Kr}+\lambda\,\frac{l}{d}\right) (2)
                           Die Gleichung besagt, daß das vorhandene Gefälle dazu dient,
                              									die auftretenden Widerstände auf dem ganzen Wege durch den Heber zu überwinden.
                           Wichtig ist ferner, die Lage des höchsten Punktes a des Hebers über der links
                              									befindlichen Wasseroberfläche festzulegen.
                           Die Bernoullische Gleichung liefert jetzt weiter, wenn man die Gesamtenergie bei 1–1
                              									und Punkt a betrachtet:
                           0+\frac{p_1}{\gamma}+\frac{v^2}{2\,g}-\Sigma\,h'_v=h_1+z+\frac{p}{\gamma}+\frac{v^2}{2\,g} (3)
                           oder, nach Einsetzen des schon erwähnten Wertes für
                              									\frac{p_1}{\gamma}, Einführung von \Sigma\,h'_v=\frac{v_2}{2\,g}\,\left(\xi_e+\xi_{Kr}+\lambda\,\frac{l'}{d}\right) und Ordnen der Glieder:
                           
                              \frac{p}{\gamma}=\frac{p_a}{\gamma}-\left[z+\frac{v^2}{2\,g}\,\left(\xi_e+\xi_{Kr}+\lambda\,\frac{l'}{d}\right)\right]
                              
                           Damit der Strom in der Heberleitung nicht abreißt, darf
                              									\frac{p}{\gamma} nicht negativ werden; der Grenzfall ist Null, d.h.
                           
                              \frac{p_a}{\gamma}\,\geq\,z+\frac{v^2}{2\,g}\,\left(\xi_e+\xi_{Kr}+\lambda\,\frac{l'}{d}\right)
                              
                           oder
                           z\,\leq\,\frac{p_a}{\gamma}-\frac{v^2}{2\,g}\,\left(\xi_e+\xi_{Kr}+\lambda\,\frac{l'}{d}\right) (4)
                           Berücksichtigt man jetzt Gleichung 2, bezeichnet man ferner
                              									der Kürze halber die Klammerausdrücke in 2 bzw. 4 mit m bzw. n, so wird:
                           
                              z\,\leq\,\frac{p_a}{\gamma}-h\,\cdot\,\frac{n}{m}
                              
                           Man muß hier jedoch den Umstand berücksichtigen, daß ein idealer Vakuumzustand im
                              									Heber nicht vorhanden sein wird, und daß, wenn also Luftblasen sich im höchsten
                              									Punkt, dem Scheitel des Hebers sammeln werden, auch Dampfbildung ermöglicht wird, so
                              									daß ein nicht unerheblicher Gegendruck entsteht. In der Praxis trägt man dieser
                              									Tatsache dadurch Rechnung, daß man von vornherein, um sicher zu gehen, von der
                              									Wassersäule von rd. 10 m, die dem Luftdruck entspricht, 10 bis 20% in Abzug
                              									bringt.
                           Sollen z.B. 3 cbm/Min durch eine Heberleitung gefördert werden, so wird man
                              									zweckmäßig so vorgehen, daß zunächst die Strömungsgeschwindigkeit festgelegt wird.
                              									Bei Annahme von v = 1 m/sek. ist der erforderliche Querschnitt
                           F=\frac{3}{60\,\cdot\,1}=0,05\mbox{ m}^2; d = 0,25 m.
                           Die Rohrlänge bis zum Scheitel betrage 200 m. Angenommen seien
                              									ferner:
                           ξe = 0,1; ξKr = 0,25; λ = 0,03.
                           Dann wird: z=0,9\,\cdot\,\frac{p_a}{\gamma}\,\frac{v^2}{2\,g}\,\cdot\,n=9,0-\frac{1^2}{19,62}\,\cdot\,24,35=7,76\mbox{ m}.
                           Nimmt man, um Rohrmaterial zu sparen, v = 2,0 m/sek an, so wird F=\frac{3}{2\,\cdot\,60}=0,025\mbox{ m}^2; d = 0,18 m; z=9,0-\frac{2^2}{19,62}\,\cdot\,33,65=2,15\mbox{ m}.
                           Samter.